Woodwardiaradicans – geschützte Species.
Das Valle delle Ferriere verdankt einer alten Fabrik seinen Namen, welche aus importierten Rohstoffen aus Elba und Apulien Eisen gewann. Hier können wir noch einige Ueberreste von ihr finden. Ausserdem sind im unteren Teil des Tals noch Ruinen der Papierfabrik zu sehen, in der das berühmte “Amalfipapier” hergestellt wurde.
Eingebettet in den “Monti di Scala” genießt das Reservat eine einzigartige geografische Position: Es ist vor den kalten Nordwinden dank der hohen Felsen geschuetzt und ueberwiegend offen fuer die warmfeuchten Luftmassen aus dem Süden. Daher ist es oft starken Regenfaellen (ueber drei Monate konzentriert) ausgesetzt. Auf Grund dieser idealen Bedingungen konnten sich in diesem Tal das urspruengliche Mikroklima sowie die Vegetation in einmaliger Weise erhalten.
Unter diesen Arten, welche noch teilweise aus dem Tertiär stammen, werden wir auf den riesigen Farn “Woodwardia radicans” stoßen.
Er wurde das erste Mal durch den Botaniker P.A. Micheli 1710 bestimmt und findet nur hier und in wenigen anderen Regionen Italiens die notwendige Feuchtigkeit. (Info: Das Tertiär begann vor ca. 65 Mio. Jahren und dauerte bis zum Quartär vor ca. 2 Mio. Jahren. Im Tertiär entstand weitestgehend das heutige Erdbild z.B. die Alpen und andere große Faltengebirge.) In der Naehe des Farns haben wir gute Chancen, auch andere seltene Pflanzen zu finden, wie z.B. die elegante “Pteris Cretica”, die “Erica Terminalis” (eine wundeschoene Orchidee mit auffaelligen Farben, zart und empfindlich) und die aussergewoehnliche fleischfressende Pflanze “Pinguicola Hirtiflora” (Fettkraut) mit ihren rosa Blueten, die sich von kleinen Insekten ernaehrt.In diesem idealen Lebensraum finden wir ebenfalls zahlreiche Tiere wie den “Salamandrina dagli occhiali”, eine kleine harmlose Amphibie mit dunkelroter Faerbung und einem hellen “V” auf seiner Stirn, so dass es scheint, es habe eine Sonnenbrille auf. Dies dient aber lediglich der Abschreckung seiner natuerlichen Feinde.
Mit ein bisschen Glueck treffen wir an der Flußbiegung des Rio Canneto vielleicht sogar auf einen Fischotter, der sich von den dort lebenden Forellen ernaehrt. Ausserdem gibt es in diesem Gebiet eine große Vielfalt an Wasserinsekten wie Libellen (Efemere und Tricotteri), Froesche, Voegel und andere kleine Saeugetiere, die uns in dieser bezaubernden Natur auf unserer Wanderung begleiten.
Dieses Oekosystem ist etwas einzigartiges, ein unersetzbarer Schatz fuer uns und die Wissenschaft.
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